DE:De Lares et di Penates

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Übersetzt aus dem Englischen Original von: Crapsey, Algernon Sidney. The Ways of the Gods. New York: The International Press, 1920. (Vergriffen)
 
Übersetzt aus dem Englischen Original von: Crapsey, Algernon Sidney. The Ways of the Gods. New York: The International Press, 1920. (Vergriffen)
  
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IN·MEMORIAM·A·TVLLIAE·SCHOLASTICAE·AVGVSTAE·PRINCIPIS·SENATVS·CENSORIS·IIII·CONSVLIS·II·PRAETRICIS


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"Die Familie wie wir sie heute kennen, hat wenig oder gar keine Gemeinsamkeiten mit der antiken Institution, deren Torwächter die Laren waren. ... In den frühen Tagen war der Anspruch auf Land durch Besitz und Benutzung geregelt. Weil es seine Lebensgrundlage war, weil seine Kultivierung sein Beruf war, weil er sein Haus darauf baute und darin sein Grab anlegte, deshalb war das Land dem archaischen Mann heilig; denn es war nicht nur die Heimat der Lebenden, es war auch der Ort der Toten. Ja, es waren die toten Vorfahren in ihren Gräbern, welche eigentlich das Land besassen, so wie die Laren, die Torwächter."

"Der Glaube der antiken Menschen in die Geister ihrer Väter, mit ihrer unfassbaren Macht zu Helfen und zu Schaden, war mehr als eine Besitzurkunde um jeden Menschen im Besitz seines Landes zu bestärken. Jeder Mann fürchtete die Laren jedes Anderen. Die Erde war in jenen Zeiten von einer Unmenge spiritueller Wesen bevölkert (eine Statue eines Laren aus dem Lararium von Lucius Equitius Cincinnatus) -- ungesehen, ungehört, mit Krankheit bestrafend und mit Pest tötend. Wenn irgendein Unglück über einen Menschen hineibrach, oder er Krank wurde, nachdem er unerlaubt das Land des Nachbarn betreten hatte, dann schrieb er sein Unglück, genau wie auch der Nachbar, der Rache der Laren dieses Landes zu. So fürchtete sich jeder Mann sehr vor den Geistern des Nachbarn. Er war bereit seinen Nachbarn zu bekämpfen, den er ja sehen konnte, aber nicht die Geister des Nachbarn, die er nicht sehen kann. In den guten alten Tagen war jedes Haus von Geistern bewohnt und jedes Feld verhext und die Geister und die Hexerei waren die Sicherheit der Häuser und des Landes. Die Hausreligion waren die Sicherheit für häuslichen Reichtum und Sicherheit. Es war die Angst vor den Laren, welche dem Besitz seine Heiligkeit gaben und Diebstahl oder Einbruch nicht nur zu einem Verbrechen, sondern auch zu einem Sakrileg machten."

"Diese Heiligkeit des Besitzes war Religion an ihrem Ursprung. Sie existierte für Jahrzente bevor daraus zivile Gesetze entstanden, welche heute die Sicherheit garantieren ... Lange bevor die Gesetze regierten, regierten die Laren. Jeder Hausvater, absoluter Herr und Meister seines eigenen Hauses und Landes, stand unter dem Schutz seiner Laren; die Angst vor ihnen und die Furcht lagen auf dem ganzen Gebiet rings herum. Wenn sein Land von einem stärkeren Mann erobert wurden, wurden seine Laren vom Land verstossen, die Gräber der Vorfahren geschändet, und er und sein Haushalt wurden entweder getötet, oder zur Sklaverei gezwungen."

"Diese Verbindung der Familie mit dem Land, des Hausvaters zur Familie, unterteilte die antike Gesellschaft genau so wie Herren und Sklaven, Patron und Klient, Patrizier und Plebejer. ... Mit der Institution der Familie entstand eine Klasse von Männern und Frauen ausserhalb der Familien: Entlaufene Sklaven, verlorene Söhne, Überbleibsel von zerbrochenen Familien, Männer und Frauen ohne Land, ohne Manen, ohne Laren, ohne Platz an einem Familienaltar. ... Privater Landbesitz, das grundlegende Prinzip der Familie, war der fruchtbare Grund für Armut, mit allem Bösen was dazu gehört. Dieselbe Armut zerstört auch noch heute die Familie und verändert das Gesicht der Zivilisation."

"Privater Grundbesitz hat sich, mit der Zeit, aus dem Schutz der Laren in den Schoss des Zivilgesetzes gelegt; Was einst ein Mann selber tun musste, macht nun die Gesellschaft für ihn. Die Torwächter sind nicht länger Laren, sondern Anwälte. ..."

"Die Laren der archaischen Welt, wenn sie die Welt noch immer bewohnen und in der Luft schweben, müssen traurig und mit unverständlichem Staunen auf die moderne Welt hinunter sehen, welche für sie verrückt erscheinen muss, wo alle gesunden Prinzipien durch verrückte Ideen verdrängt wurden. Hier gibt es Millionen über Millionen von Grundbesitzlosen Männern mit Frauen und Kindern, welche sich zusammentun, um bei den Grossgrundbesitzern um ein Stückchen Land zu betteln. Die Grossgrundbesitzer tun nichts mit, oder für das Land, ausser Mieten und Gewinne einzustreichen. Diese beiden Dinge, untätige Landbesitzer und verhungernde Leute, verdammen die Welt, so wie sie ist, und rufen nach einer neuen Art der Laren, um die Rache der Götter über diese profanen Länder zu bringen."

Die Penaten

"Der Herd ist das Herz des Familienlebens. Das Feuer im Herd am Leben zu erhalten ist die Verpflichtung der Familiengötter. Wir, in der modernen Welt, haben gänzlich dieses Verständnis verloren, welche aus 'Herd' und 'Altar' heilige Worte machte. Die Hausreligion heiligte das Hausleben. Die Penaten, welche die Seelen der Vorfahren waren, waren die Hüter des Feuers und der Vorräte. ..."

"Es war die Zähmung des Feuers, welche aus den 'Wilden', den frühen Menschen, welche von Wurzeln und rohem Fleisch lebten, eine zivilisierte Gattung machte, die sich von Roast Beef und Bratkartoffeln ernährt. Es war der Fang und die Zähmung des Feuers, welcher das Heim und die Familie möglich machte. Deshalb sind die Penaten, die Hüter des Feuers, die beliebtesten Hausgötter. Mit ihnen (Ein Bild der Penaten und eines Genius. Wieder aus dem Lararium von Lucius Equitius Cincinnatus.) sass die Familie zusammen, Abends, wenn das Tagewerk vollendet war. Sie waren dabei wenn der Hausvater und die Hausmutter Brot und Fleisch an die Kinder und Sklaven verteilten, und nach dem Abendessen inspirierten die Penaten die Mitglieder des Haushaltes dazu, einander nette Worte und Liebesbeweise zukommen zu lassen. Der Mann konnte ein Geheimnis vor seiner Frau haben, die Frau vor dem Mann, aber für die Penaten gab es keine Geheimnisse. Das Licht ihres Feuers ging bis auf die Knochen. Jede profane Äusserung über das Familienleben war eine Beleidigung der Penaten, welche durch die Hitze von Fieber oder die Kälte eines Schüttelfrostes bestraft wurde."

"Während die Familie schlief, wachten die Penaten. Die ganze Nacht hindurch sah man ihr leichtes Glimmen in der schwelenden Glut der Asche, welche das Feuer im Herd am Leben erhielt. Wenn dieses Feuer erlosch, waren die Penaten geschändet, die Familienehre zerkratzt, weil das Leben des Feuers, wenn es einmal gestorben war, nicht so einfach zurück zu holen war. In der heutigen Zeit der Zündhölzer und Elektrizität hat die Glut ihre Bedeutung verloren und deshalb auch ihre Heiligkeit. ... Unsere Modernen Erfindungen haben diese liebevollen Götter aus unseren Leben hinausverbessert."

"Die Penaten waren nicht nur die Hüter des Feuers, sie waren auch die Wächter der Vorräte. Es war ihre Pflicht den Koch mit dem Können zu inspirieren, um schmackhafte Gerichte für die Familie zu kochen, auf das Fleisch auf dem Feuer aufzupassen, die Ratten vom Schrank fernzuhalten. In der archaischen Welt waren die Götter nützlicher als schmückend. Die Männer und Frauen jener Welt würden unsere Götter auslachen und bemitleiden, - Götter in Kirchen eingeschlossen, mit nichts Anderem zu tun, als den Gebeten und Beichten von Sünden zuzuhören, Götter welche ihre Traurige Existenz weit weg von der Wärme des Herdes, dem Geruch von Gekochtem, dem Getratsche der Mägde und der Bewegung des Familienlebens verbringen! Ein Gott auf einem grossen weissen Thron, mit Engeln und Heiligen die sich vor ihm verbeugen, hat vielleicht Macht und Grössen, aber für Komfort und Gesellschaft muss man zu einem Gott gehen, der beim Feuer sitzt, den Geruch von Gewürzen einatmet und den Geschmack von Brot, Kuchen und Fleisch, welches in der Küche kocht. Solch ein Gott kann die Probleme des Koches verstehen und die Verärgerung der Herrin; er weiss durch Erfahrung, dass Feuer brennt und Ginger im Mund brennt. Alle andere Religion ist kalt und formell neben dieser intimen Religion des Herdes."


Übersetzt aus dem Englischen Original von: Crapsey, Algernon Sidney. The Ways of the Gods. New York: The International Press, 1920. (Vergriffen)

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